Künstliche Intelligenz (KI) ist überall zu lesen und zu hören. Deshalb schreibe ich in diesem Beitrag einen Erfahrungsbericht, der einen Teil meiner aktuellen Erkenntnisse widerspiegelt. Außerdem möchte ich meine Einschätzungen mit euch teilen.
Schon vor mehreren Jahren habe ich mich intensiver mit dem Thema Deep Learning, einem Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, beschäftigt. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein ChatGPT und das schon gar nicht öffentlich. Heute kann jeder das Tool verwenden und prüfen, was möglich ist.
KI im Personalmanagement
Um die Möglichkeiten und Qualität von ChatGPT zu testen, habe ich mir Anschreiben für einige Stellenausschreibungen generieren lassen. Die inhaltliche Qualität der resultierenden Anschreiben hat mich positiv überrascht. Die Grammatik war einwandfrei. Die Inhalte waren schon gut auf die ausgeschriebene Position zugeschnitten. Mit ein paar kleinen Anpassungen kann das Anschreiben sofort verschickt werden.
Ich bin mir sicher, dass einige Bewerber ihr Anschreiben nicht so gut formulieren können. Für die Personalabteilungen und potenziellen Arbeitgeber wird ein Umdenken stattfinden müssen. Mit der Erkenntnis habe testweise ein Anschreiben erzeigt, das ich in der Fußzeile explizit mit “Supported by ChatGPT” gekennzeichnet habe und auf ein Bewerbungsvideo verlinkt habe. Ein solches Video kann aktuell noch nicht so einfach zu erzeugt werden. Doch die Entwicklung mit bekannten Fälschungen, sogenannten Deep Fakes, kann jeder nachvollziehen, dass die Weiterentwicklung auch in diesem Bereich schnell voranschreitet.
Bewerbungsfotos können mit Hilfe von KI bereits perfekt gefaket werden. Viele nutzen KI-Tools, um ihre Businessfotos zu erzeugen. Spezialisierte Unternehmen bieten die Dienstleistung an und erwirtschaften vermutlich gute Umsätze damit. Es funktioniert so, dass aus mehreren hochgeladenen Fotos von einer Person, das Tool ein optimiertes Bewerberfoto erstellt. Die Person ist auf dem Foto klar wiederzuerkennen. Im direkten Vergleich hat die KI das Foto so erzeugt, dass vorteilhaft wirkende Elemente wie Symmetrie oder passende Kleidung dazu gerendert werden. Subjektiv nachteilige Gesichtselemente wie Falten oder Hautunreinheiten und sogar Gesichtszüge werden eliminiert oder optimiert, um die Person jünger, dynamischer oder freundlicher wirken zu lassen.
KI für juristische Angelegenheiten
Gesetze und Präzedenzfälle sind wie geschaffen für Deep Learning. Alle Gesetze mit ihren Paragrafen sind frei zugänglich und digital verfügbar. Daten sind der Treibstoff für die Tools, um Daten zu verknüpfen, Informationen zu gewinnen und daraus Wissen zu generieren. Maschinen sind besser als der Mensch große Datenmengen zu durchforsten. Dennoch wird Expertise notwendig sein, um die Ergebnisse richtig einzuschätzen und einzusetzen.
Beim Versuch gezielte Fragen zu stellen, ist mir aufgefallen, dass die Ergebnisse auch falsche Informationen enthalten können, die dem Laien nicht auffallen. Deshalb sollte man sich nicht blind darauf verlassen. Vor allem, wenn es kostspielige Konsequenzen nach sich ziehen kann. Ich empfehle die KI-Tools tatsächlich als Werkzeug zu begreifen, das uns einiges erleichtert. Niemals sollte es als einzige Quelle der Wahrheit verstanden werden.
Fazit
Aktuell wirkt sich die integration von Tools, die Künstliche Intelligenz nutzt, massiv auf viele Bereiche unseres täglichen Lebens direkt oder indirekt aus. Keiner kann sich dem entziehen. Berufsbilder werden sich dadurch verändern. Neue Berufe entstehen und werden entstehen.
Die Zuwachsraten in der Verwendung übersteigt die der Internetnutzung bei weitem. Ein Aspekt, der den Trend unterstreicht, dass keiner sich diesem Thema entziehen kann und auch nicht sollte.
JuristInnen, der die nächsten Jahre noch sein Business ausübt, wird nicht ohne Berührpunkte mit KI auskommen.
PersonalerInnen werden ihre Strategien zur Personalgewinnung anpassen müssen. Sie setzten selbst KI-gestützte Tools ein oder werden diese zukünftig einsetzen, um ideale Kandidaten zu finden.
Jeder muss sich mit dem Thema beschäftigen, um die Chancen für sich zu nutzen und die Risiken zu kennen. Wie alle Technologien wird es positive und negative Konsequenzen nach sich ziehen. Die Politik muss dafür sorgen, dass keiner abgehängt wird und die Sicherheit für unsere Gesellschaft gewährleistet ist.
Meiner Ansicht nach sollten wir versuchen die Chancen einer positiven Veränderung nutzen und die Risiken im Blick zu behalten, um negativen Entwicklungen rechtzeitig entgegenwirken zu können.
